15.03.2024 Branche

Inflation als Vorsorgetreiber

Jüngere und mittlere Altersgruppen haben sich während der stark gestiegenen Inflation in den Jahren 2022 und 2023 verstärkt Gedanken über ihre Geldanlage gemacht. Das ergab die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Wenn der Euro an Wert verliert“.

Gestiegene Lebenshaltungskosten = gesunkene Lebensqualität: Diese Formel gilt offenbar nicht für alle Altersgruppen gleichermaßen. (Foto: © jirsak - stock.adobe.com)
Gestiegene Lebenshaltungskosten = gesunkene Lebensqualität: Diese Formel gilt offenbar nicht für alle Altersgruppen gleichermaßen.
(Foto: © jirsak - stock.adobe.com)

Preisexplosion bei Strom und Gas, gestiegene Lebensmittelkosten bei gleichzeitig stagnierenden Einkommen: Millionen Bundesbürger ächzten in den vergangenen zwei Jahren unter der hohen Inflation. Viele mussten sich innerhalb kurzer Zeit deutlich einschränken. Andererseits ist infolge der gestiegenen Zinsen auch das Thema Geldanlage verstärkt in den Fokus gelangt. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat Bürger konkret nach den Auswirkungen der Inflation gefragt. An der Studie, die von INSA Consulere im Zeitraum vom 22. bis 30. Mai 2023 durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 2000 volljährige Personen aus Deutschland teil.

Jüngere Menschen werden Anlage-affiner

 

Interessante Erkenntnis. Die unter 40-Jährigen gaben mehrheitlich an, sich in den zurückliegenden zwölf Monaten intensiver als sonst mit ihren Geldanlagen beschäftigt zu haben (siehe Grafik). Bei den Älteren war das deutlich seltener der Fall. Eine Änderung der Geldanlageform war die zweithäufigste Reaktion auf die Inflation unter den Maßnahmen in Finanzbelangen. Von allen Befragten hatten 32 Prozent dies schon umgesetzt oder planten einen solchen Schritt. Knapp die Hälfte von ihnen erklärte, nun langfristiger zu sparen (47 Prozent langfristiger gegenüber 22 Prozent kurzfristiger). Ein gutes Drittel legt jetzt auch sicherer als bisher an (36 Prozent sicherer gegenüber 31 Prozent risikofreudiger).

Ältere leiden stärker unter Preissteigerungen

 

Umgekehrt verhält es sich bei der Frage nach dem Lebensstandard. Hier gaben 31 Prozent der unter 40-Jährigen an, Abstriche zu machen. Bei den über 40-Jährigen ist dieser Anteil deutlich höher. Hier liegt die Vermutung nahe, dass jüngere Menschen, die in der Regel einen niedrigeren Lebensstandard haben, relativ gesehen, weniger Abstriche machen müssen. Dennoch: Gefragt, ob die Inflation „starke Auswirkungen" auf das persönliche Leben habe, bejahten dies 63 Prozent der 18-29-Jährigen. Am höchsten ist der Wert bei den 30-39-Jährigen (75 Prozent), bei den Menschen ab 70 bejahten 54 Prozent Einschränkungen durch das gestiegene Preisniveau. 

 


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